Karl der Müllwerker

 

Karl beginnt wie jeden Tag seine Arbeit damit, dass er bei seinem Disponenten reinschaut.

 

„Moin Manni, was gibt es heute zu tun?“ „Moin Karl, Spezialauftrag für dich und deine Jungs“ antwortet Manni der Disponent und reicht ihm einen Zettel auf dem eine Adresse steht. „Oh heute nicht Tour 03 Schwarze Tonne?“ wundert Karl sich. Manni schüttelt den Kopf „ihr räumt heute eine Haus leer, die Besitzer sind verstorben und die Erben haben uns beauftragt, das alles leer zu räumen“ „Ok, also Besenrein?“ „Ja, Frau Pingu; die Auftraggeberin, wird vor Ort sein und euch aufschließen“ „Gut, dann bis später“ „Jo, Schrott und Knitterfreien“ Karl hebt seine linke Hand zum Gruß und geht zu seinem Orangenen LKW wo seine Truppe schon auf ihn wartet. „Moin Männer, Spezialauftrag“ mit dem Adresszettel winkend geht er auf die Männer zu „Wir dürfen heute ein Haus leer räumen. Also alle Mann aufsitzen“ lautes Gemurmel, Türen klacken. Karl startet den Motor „Weißt du näheres?“ fragt Piet, der jüngste der 3 „Nein, nur das alles raus muss“ antwortet Karl. Schweigen der anderen. Bis zum Haus sind es nur 10min Fahrt. Dort angekommen wartet Frau Pingu bereits „Guten Morgen die Herren, es wird auch langsam Zeit dass sie kommen. Mir wurde 07Uhr 15 gesagt und nicht 07Uhr18“ mäkelt sie. „Guten Morgen Frau Pingu. Bitte entschuldigen sie das war keine Absicht“ versucht Karl sie zu beruhigen. „Ich habe ihnen bereits aufgeschlossen, wenn sie fertig sind ziehen sie einfach hinter sich zu. Ich muss los. Ach ja, ich werde gegen 17Uhr kommen und kontrollieren ob auch wirklich alles sauber ist“ während sie spricht ist sie schon fast wieder bei ihrem Auto und eingestiegen. Karl; Piet und Toto schauen ihr verwirrt nach.

 

„Ok Männer an die Arbeit“ ruft Karl und klatscht dabei einmal in die Hände.

 

„Was für eine merkwürdige Person“ Kopf schüttelnd folgt Toto Karl und Piet zur Haustür. Kaum versuchen sie die Tür zu öffnen, kommt ihnen ein Gestank aus Verwesung; Exkrementen und anderem undefinierbarem entgegen.

 

Die Tür lässt sich nur schwer öffnen. Dahinter stehen Bergeweise Kisten; Säcke und andere Dinge. „Na super, ein Messiehaus“ stöhnt Karl „Dein Ernst?“ kommt es von von Toto und Piet gemeinsam zurück. „Ja, zurück zum Auto. Spezialklamotten an“ kommandiert Karl. Alle 3 gehen zurück und ziehen sich Schutzanzüge; Mundschutz und Handschuhe an.

 

„Wir schmeißen den ganzen Kram erst in Säcke und diese dann in die Presse. Erst wenn der ganze Kleinkram weg ist, fangen wir mit den Möbeln an“ weist Karl seine Jungs an, diese nicken.

 

Toto, der eindeutig stämmigere und muskulöseste der 3, stemmt sich gegen die Haustür um sie weit genug aufzubekommen. Dann fangen Toto und Karl an den kleineren Müll aus Zeitungen; Zeitschriften; Bechern aller Art; Tierkot; kaputten Blumen; Flaschen; Gläsern; Binden und vielem Mehr in Säcke zu schaufeln. Piet trägt sie zum LKW um sie dort in die Presse zu schmeißen. Piet ist auch auf den anderen Touren für die Bedienung der Presse zuständig, allerdings ist dann der Müll schon in Tonnen und steht am Straßenrand.

 

Nach 2 guten Stunden ist der Müllwagen voll und Karl fährt damit zur Deponie. Dort entlädt er den Wagen während Piet und Toto weiter die Säcke befüllen und schon nach draußen stellen.

 

Nach gut 5 Stunden und 2 weiteren Fahrten zur Deponie haben sie das 60m² große Erdgeschoss leer geräumt.

 

„So, dann wollen wir uns mal ins Obergeschoss wagen, oder wollt ihr mit dem Keller weiter machen?“ fragt Karl seine Jungs „Nö, lass uns lieber nach oben gehen. Dort gibt es wenigstens Fenster“ meint Toto der schon jetzt total geschlaucht aussieht „Jepp, dieser Gestank bringt uns sonst noch um“ meint auch Piet.

 

Gesagt, getan. Karl vorneweg traut seinen Augen kaum, als er am Treppenende ankommt. „Boah, haben wir ein Schwein“ ruft er glücklich aus. „Das gibt es doch nicht“ ruft auch Piet. „Na hoffentlich sieht der Keller auch so aus, dann schaffen wir es doch noch bis diese Frau Pinguin oder wie sie heißt kommt“ meint Toto während sie sich die aufgeräumten zwar staubigen, mit Spinneweben und Tierkot dreckigen aber müllfreien Räume anschauen. „Gut Jungs. Die Möbel sehen super aus. Deshalb werde ich jetzt meine Frau anrufen, damit sie mit dem Transporter kommt. So ein Glück habe ich nicht alle Tage“ sagt Karl. „Du weißt aber schon, dass dich das was kostet, schließlich ist das Illegal“ erinnert Toto seinen Vorarbeiter „Quatscht nicht dumm rum, bisher habe ich immer was springen lassen. Los, räumt die Schränke aus. Was nicht zu verkaufen ist, kommt erst einmal auf die Seite“ kommandiert Karl während er sein Handy zückt um seine Frau Ilse anzurufen. „Ilse? Du musst mit dem großen LKW in die Hermannstr. 25 kommen. Hier stehen tolle Möbel, tolles Porzellan und anderes. Das muss nur sauber gemacht werden. Wenn möglich bring noch 1 oder 2 Jungs mit, damit es schneller geht“ „Geht klar. Bin schon unterwegs“ kommt es aus dem Handy zurück.

 

Nach gut 20minuten ist Ilse mit Maik und Ellena am Haus angekommen. Karl und seine Jungs haben schon die ersten Schränke nach draußen gebracht. Ellena und Ilse schnappen sich Kisten und gehen nach oben, während die Jungs die Schränke aufladen. Die Mädels räumen die Schränke aus und die Jungs schleppen Säcke; Kisten und Möbel in die LKWs. Die 6 sind so schnell, dass sie bereits 1,5 Stunden später die oberen 60m² leer geräumt haben.

 

„Super, ich schaue mir eben den Dachboden an, Toto du gehst in den Keller“ weist Karl Toto an. Auf dem Dachboden stehen ebenfalls etliche Kisten, welche aber innerhalb von 30minuten verladen sind.

 

„So Jungs und Mädels. Jetzt haben wir noch gut 60minuten bis die Auftraggeberin kommt. Toto, wie sieht der Keller aus?“ fragt Karl der die letzte staubige Kiste vom Dachboden bringt „Super, jede Menge Werkzeug, aber auch viel Gerümpel“ „Gut dann auf“. Im Keller finden sie eine super ausgerüstete Werkstatt vor. Auch hier alles voll Staub und Spinnweben und sehr alt, aber noch zu gebrauchen. „Das ist ja wie ein Sechser im Lotto“ ruft Ilse freudig aus.

 

Auch hier packen die Mädels den Kleinkram der noch zu gebrauchen ist in Kisten und den Müll in Säcke, während die Jungs die großen Maschinen, die vollen Kisten und die vollen Säcke in die LKWs schleppen. Als alles Besenrein vom Dachboden bis zum Keller ist; Ilse abgefahren und Karl gerade die Haustür hinter sich schließen will, fährt Frau Pingu hektisch vor „Sie sind ja noch da, ich dachte sie wären schon längst fertig. Schließlich bin ich viel zu spät“ ruft sie noch halb im Auto sitzend. Karl schaut auf seine Handy Uhr. 17Uhr30. Gut dass sie zu spät ist, sonst wären wir aufgeflogen-denkt er. „Ja, wir wollten gerade fahren“ sagt er stattdessen. „Wenn sie schon noch da sind können sie mich gleich bei der Kontrolle begleiten“ meint Frau Pingu während sie auf Karl zugeht und ihn Nase rümpfend mustert. Der Kunde ist König-denkt sich Karl schulter zuckend „Gerne Frau Pingu“ sagt Karl mit einem aufgesetztem lächeln.

 

Ihhh, das stinkt hier ja immer noch bestialisch“ beschwert sie sich kaum das sie das Haus betreten haben „hatten sie denn nicht die Fenster auf?“ „Na ja schon, aber bis dieser Geruch raus ist wird es einige Wochen dauern“ „So geht das aber nicht, sehen sie sich das mal an. Das ist ja höchst ekelhaft. Wieso wurde das Bad nicht von dieser Scheiße befreit?“ Noch ehe Karl antworten kann redet Frau Pingu weiter „und die Fenster sind auch nicht geputzt, genauso wie die Tapeten noch dran sind. Ich werde mich beschweren“ missmutig stapft sie die Treppen rauf, Karl folgt ihr „Oh nein. Hier sieht es nicht viel besser aus. Die Fenster nicht geputzt und die Tapeten noch dran. Jetzt muss ich um diese Uhrzeit den Handwerkern für morgen absagen, so eine Blamasche“ weiter vor sich hin schimpfend stapft sie die Treppe wieder runter durch die Haustür, welche sie mit einem Knall ins Schloss schmeißt zu ihrem Auto. Steigt ein und fährt mit quietschenden Reifen davon, während Karl perplex im Obergeschoss stehen blieb.

 

Als er sich wieder gefangen hatte, stieg auch er die Treppe runter und versuchte vorsichtig die Haustür zu öffnen. Glück gehabt, sie geht zu öffnen. In ihrer Wut hatte Frau Pingu vergessen abzusperren. Piet und Toto stehen verwundert neben dem LKW, während Karl kopfschüttelnd auf sie zugeht. „Was war denn das?“ fragt Piet. „Frag mich nicht. Los, aufsitzen. Ich will nach Hause“ antwortet Karl.

 

Die 3 fahren zur Deponie, leeren den LKW, machen ihn sauber und parken ihn. Dann gehen alle 3 noch duschen und nach Hause.

 

Karl schaut noch bei seiner Frau im Trödelladen vorbei. Dort sind sie gerade dabei die vielen Kisten zu sortieren. Ilse nimmt ihren Mann an der Hand und zieht ihn in einen separaten Raum um keine weiteren Zuhörer zu haben. Dort wedelt Ilse mit einem großem Umschlag vor Karls Nase herum „wir haben ausgesorgt“ sagt sie freudestrahlend „was ist das?“ fragt Karl und versucht den Umschlag zu schnappen. „Das glaubst du nie“ Ilse öffnet den Umschlag und Karl verschlägt es fast die Sprache „Hast du, Hast du; Hast du es gezählt? Und vor allen dingen wo ist das her?“ stottert er „das lag unter der Bettwäsche im Kleiderschrank den wir ausgeräumt haben. Es ist fast eine halbe Million“ antwortet sie freudestrahlend. „Boah wie geil. Ich kündige morgen gleich. Nie wieder den stinkigen Müll anderer einsammeln“ freut sich Karl. „ So machen wir das. Du hilfst mir dann endlich nur noch im Trödelladen und brauchst keinen 2. Job mehr“ freut sich auch Ilse. Karl hebt sie hoch und wirbelt sie durch die Luft.

 

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